Mythos Rapid / Legendäre Fußballspiele

Die Schülerinnen und Schüler der Wahlpflichtfachgruppe Geschichte der 6. Klassen besuchten mit ihrem Lehrer Mag. Christian Pribitzer im Gänserndorfer Kulturhaus „Schmied-Villa“ den Vortrag „Mythos Rapid / Legendäre Fußballspiele“, den unser ehemaliger Kollege OStR Mag. Friedl Schweinhammer für die Vortragsreihe „Gedenkjahr 2018“ der Volkshochschule Gänserndorf konzipiert und organisiert hatte.

Im ersten Teil des von ORF-Sportreporter Didi Wolff, selbst Absolvent unserer Schule, moderierten Abends referierten der Wiener Historiker Georg Spitaler und der Politikwissenschaftler und Chefredakteur des Fußballmagazins „ballesterer“, Jakob Rosenberg, über den „Mythos Rapid“. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Zeit des Nationalsozialismus – veröffentlichten die beiden doch 2011 das Buch „Grün-Weiß unterm Hakenkreuz – Der Sportklub Rapid im Nationalsozialismus“ und setzten damit eine wichtige Initiative zur Aufarbeitung der Geschichte des Fußballsports in dieser Ära.

Michael Almasi-Szabo, Archivar des Wiener Sport-Clubs, gab Einblicke, wie sich der Traditionsverein aus Dornbach in dieser Zeit entwickelte.

Im zweiten Teil des Abends plauderten die beiden ehemaligen Fußballprofis Johnny Bjerregaard und Willy Kaipel über ihre großen Karrieren und ihre ganz persönlichen Erinnerungen an legendäre Spiele.

Der gebürtige Däne Bjerregaard, der in seiner Zeit bei Rapid von 1966 – 1972 in 151 Spielen nicht weniger als 96 Tore erzielte, wurde mit den Hütteldorfern zweimal Meister, dreimal Cupsieger, einmal Torschützenkönig und erreichte zweimal das Achtelfinale im Europapokal der Landesmeister.

Seine größte Sternstunde hatte er in der Europacup-Saison 1968/69. Nach einem 1:0-Sieg in Wien gegen Real Madrid (!) gewannen die Spanier in Madrid zwar mit 2:1, durch das von Bjerregaard erzielte Auswärtstor stieg aber Rapid in die nächste Runde auf!

Willy Kaipel, einer der besten österreichischen Torhüter seiner Zeit, der es lediglich aufgrund der übermächtigen Konkurrenz durch Friedl Koncilia auf „nur“ zwei Spiele im österreichischen Nationalteam brachte, war als blutjunger Spieler am 1. Oktober 1958 beim legendären 7:0-Sieg (!) des Wiener Sport-Clubs im Wiener Praterstadion gegen Juventus Turin (!) dabei, mit dem die Dornbacher die hochfavorisierten Italiener aus dem Europapokal der Landesmeister warfen.

Als Trainer kehrte Kaipel später zum Sport-Club zurück und wurde 1992 zum österreichischen „Trainer des Jahres“ gewählt.

Ein interessanter und informativer Abend für unsere Schülerinnen und Schüler, die sich auch im Wahlpflichtfach mit der Geschichte des Vereinsfußballs in Europa und den alltagsgeschichtlichen und soziokulturellen Aspekten des österreichischen Fußballs, vor allem im Wien der Zwischenkriegszeit, beschäftigt hatten.

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